Rund ums Elektroauto
Elektroautos wie Plug-in-Hybride verfügen über einen Elektromotor, ein Lithium-Ionen-Akku speichert die benötigte Energie. Während jedoch ein reines Elektroauto nur mit Strom über den Elektromotor angetrieben wird, ist bei Plug-in-Hybriden zusätzlich ein Verbrennungsmotor verbaut. Das bedeutet: Ist der Akku beim Plug-in-Hybridauto leer oder fährt man eine längere Strecke, springt der Verbrennungsmotor ein. Das Elektroauto wird, ebenso wie der Plug-in-Hybrid, extern aufgeladen.
Die tatsächliche Reichweite von Elektroautos weicht meist von der Kilometerangabe der Hersteller ab. Dies liegt zum einen daran, dass im Sommer und im Winter der Energieverbrauch durch den Betrieb von Klimaanlage bzw. Heizung deutlich höher ist. Zum anderen ist die Reichweite abhängig vom individuellen Fahrstil. Während vorausschauendes Fahren und Bremsen batterieschonend sind, wirken sich beispielsweise hohe Geschwindigkeiten – so wie bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor – negativ auf die Reichweite aus.
Die American Automobile Association (AAA) hat mittels verschiedener Tests die Reichweite von E-Autos im Sommer und im Winter bestimmt. Dabei wurden beispielsweise Sommer- und Winterbedingungen simuliert. Das Ergebnis: Im Sommer gehen bei laufender Klimaanlage etwa 17 % Reichweite verloren, im Winter sind es bei laufender Heizung rund 41 %. Die Faustformel zur Berechnung der Sommer- bzw. der Winterreichweite: Herstellerangabe in km – (17 % / 41 % der Herstellerangabe in km) = Reichweite Sommer/Winter in km.
Die gute Nachricht vorweg: Elektroautos, welche bis 31.12.2025 zugelassen werden, sind für maximal 10 Jahre von der Kfz-Steuer befreit; längstens bis Ende 2030. Nach diesem Zeitraum hängt die Höhe der Kfz-Steuer bei Elektrofahrzeugen ausschließlich vom zulässigen Gesamtgewicht ab. Die Kfz-Steuer von Hybridautos berechnet sich nach der Größe des Hubraums sowie nach dem CO2-Ausstoß.
Elektroautos gelten als emissionsfrei, weil sie selbst keine Treibhausgase erzeugen. Lediglich bei der Herstellung sowie beim Aufladen wird CO2 freigesetzt – dieses wird allerdings während des Fahrbetriebs wieder kompensiert. Setzt man beim Laden zudem auf Strom aus erneuerbaren Energien, geschieht dies relativ schnell.
Der Plug-in-Hybrid besitzt einen Verbrennungsmotor und ist daher natürlich nicht emissionsfrei. Allerdings kann der verbaute Akku besonders auf kurzen Strecken wertvolle – klimafreundliche – Dienste leisten. Auch hier gilt: Je umweltschonender die Stromquelle, desto umweltfreundlicher auch das Fahrzeug.
Elektroautos lädt man am einfachsten und sichersten an eigens hierfür vorgesehenen Ladestationen. Das können öffentliche Ladesäulen, Wandladestationen für zu Hause (sogenannte Wallboxen) oder mobile Ladestationen für unterwegs sein. Hierzu ist meist ein zum Fahrzeug passendes Kabel notwendig. Das Laden an einer Haushaltssteckdose ist zwar möglich, viele Experten raten aber aus Sicherheitsgründen davon ab.
Das Laden an einer normalen Steckdose ist zwar mit einem Kabel mit integriertem Steuergerät (ICCB) möglich, viele Experten raten aber davon ab. Haushaltssteckdosen sind nicht für eine so hohe Dauerbelastung ausgelegt. Folgen können Schwelbrände an der Steckdose oder der Stromleitung sein. Eine Alternative stellt unterwegs eine mobile Ladestation und zu Hause eine Wallbox dar.
Die Ladedauer ist von vielen Variablen abhängig, weswegen hier keine pauschalen Aussagen getroffen werden können. Sie wird beeinflusst von der Batteriekapazität des Fahrzeugs und der Ladeleistung. Die Ladedauer wird wie folgt berechnet: Batteriekapazität ÷ Ladeleistung = Ladezeit. Ein Beispiel: Ein E-Auto mit einer Batteriekapazität von 45 kWh lädt bei einer Ladeleistung von 7,4 kW etwa 6 Stunden und bei einer Ladeleistung von 43 kW nur etwa eine Stunde.
Mit welcher Ladeleistung tatsächlich geladen werden kann, ist übrigens nicht allein vom Auto abhängig. Ladestation, Kabel oder E-Auto – das schwächste Glied in der Kette bestimmt die maximale Leistung.
Laden von Elektroautos
Zunächst unterscheidet man bei Ladestationen zwischen fest installierten Heimladestationen, sogenannten Wallboxen, und mobilen Ladestationen, die an jeder Steckdose genutzt werden können. Auch bei der Ladeleistung gibt es große Unterschiede: Üblich sind vor allem 3,7 kW, 7,4 kW, 11 kW und 22 kW. Ein weiteres wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist der Stecker. In Deutschland weit verbreitet ist der Typ 2-Stecker oder auch Mennekes-Stecker, welchen (fast) alle E-Autos besitzen. Darüber hinaus zeichnen sich manche Ladestationen durch Zusatzfunktionen wie ein Lastmanagement oder eine Zugangssicherung aus.
“Wallbox” ist ein anderes Wort für Wandladestation. Wallboxen sind Ladegeräte für E-Autos, die vor allem im privaten und gewerblichen Bereich genutzt werden. Sie ermöglichen ein sicheres Laden und lassen sich mithilfe von zahlreichen Zusatzfunktionen an den individuellen Bedarf anpassen. Beispielsweise sind Ladevorgänge mithilfe von “smarten” Wallboxen besser steuer- und überwachbar. Auch das Aufladen mit selbst produziertem Sonnenstrom wird so möglich. Doch Vorsicht: Eine Wallbox darf nur durch einen Profi installiert werden. Wallboxen und deren Installation werden übrigens staatlich gefördert. Haben Sie jedoch keine Möglichkeit, Ihre Ladestation an einer Wand zu montieren, wäre ein Modell mit Standfuß eine gute Lösung. So können Sie Ihre Station auch freistehend installieren.
Die Installation einer Wallbox muss dem örtlichen Netzbetreiber mitgeteilt werden. Hat die Ladestation eine Ladeleistung von mehr als 12 kW, bedarf es einer Genehmigung des Stromnetzbetreibers. Der für das Aufladen benötigte Strom selbst wird meist über den Stromzähler des Hauses abgerechnet. Dabei fallen keine zusätzliche Grundgebühr oder Zählerkosten an. Wichtig ist, im Voraus verschiedene Stromanbieter zu vergleichen, um so das günstigste Angebot zu erhalten. Ein eigener Stromtarif für Ihre Wallbox ist ebenfalls möglich. Auch hier gilt es abzuwägen, ob sich dieser für Sie tatsächlich lohnt.
"Radio-Frequency IDentification". Mittels einer Karte oder eines Chips erkennt die Wallbox, wer gerade laden will. Diese halten Sie zum Starten des Ladevorgangs an die Ladestation, sodass nur berechtigte Personen Zugang haben. Wallboxen mit RFID-Zugangsschutz haben zusätzlich den Vorteil, dass die Ladevorgänge ggf. einzeln abgerechnet werden können.
Die Wallbox selbst kostet in der Regel zwischen 500 und 2.000 €. Obendrauf kommen nochmal 900 bis 2.000 € für den Home Check und die Montage durch einen Profi. Werden Änderungen am Sicherungskasten, Wanddurchbrüche oder längere Kabelwege benötigt, kostet dies zusätzlich mehrere hundert Euro. Im Einzelfall fallen auch für die Anmeldung beim Netzbetreiber Gebühren an. Wichtig ist, dass Sie weder bei der Wallbox noch bei der Installation selbst an der Qualität sparen sollten.
Nachdem Sie Ihr Auto über das Ladekabel mit dem öffentlichen Ladepunkt verbunden haben – entweder mit dem dort vorhandenen Ladekabel oder mit Ihrem eigenen –, melden Sie sich per App oder mit Ihrer Ladekarte bei der Ladestation an. Der Ladevorgang startet in der Regel automatisch und wird beendet, sobald Ihre Batterie komplett aufgeladen ist.
Optimalerweise halten Sie den Ladezustand Ihrer Batterie immer zwischen 20 und 80 %, um so die Batterie zu schonen. Besonders batteriefreundlich ist auch das Laden mit geringen Ladeleistungen, was allerdings mehr Zeit in Anspruch nimmt. Die beste Methode, um so wenig Zeit wie möglich an einer Ladestation zu verbringen, ist eine effiziente und vorausschauende Fahrweise.
Während Sie mit einem Verbrenner auf Tankstellen angewiesen sind, können Sie Ihr E-Auto ganz bequem zu Hause aufladen. Das Laden mit einer eigenen Wallbox kann sich vor allem auch finanziell lohnen: Sie sparen sich den Fahrtweg zur nächsten Lademöglichkeit, und außerdem ist das häufige Laden an einer eigenen Wallbox deutlich günstiger als die Tankfüllungen für einen Verbrenner. Nutzen Sie für Ihre Ladevorgänge zudem Strom aus Ihrer eigenen PV-Anlage, können Sie gegenüber Verbrennern auf lange Sicht noch viel mehr Geld einsparen.